Unsere körperlichen Reaktionen auf subjektiv empfundenen Stress sind weitgehend seit tausenden von Jahren festgelegt: Wir reagieren mit Angriff oder Flucht. Körperlich schalten wir unsere Verdauung und unsere Geschlechtsorgane ab (bei Männern führt dies z.B. zu erektiler Dysfunktion bei Stress), unsere Herztätigkeit (Blutdruck) und die Versorgung unserer Muskulatur mit Blut werden erhöht. Diese Veränderungen werden einmal hormonell (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol) und zum anderen über unser Nervensystem verursacht (Sympathikus).
Der Gegenspieler zum Sympathikus ist der Parasympathikus (auch Vagus genannt). Heilung ist nur in einem parasympathischen, also in einem entspannten Zustand, möglich!
Es gibt aber noch eine weitere körperliche Reaktion bei Stress, die lange Zeit nicht wahrgenommen wurde: Unser Körper geht auch in eine Verletzungsbereitschaft (weil bei einem Angriff auch mit Verletzung gerechnet werden muss) und aktiviert einen Entzündungstrigger namens NF-κB (NF kappaB).
Wenn die Stressreaktion zu einem Ende kommt, endet auch die Entzündungsbereitschaft wieder.
Wenn wir uns aber in einer Art Dauerstress befinden, bleibt die Entzündungsreaktion bestehen mit den entsprechenden Folgen für unser Immunsystem. Eine dauerhafte Belastung unseres Immunsystems öffnet aber die Pforten für viele Krankheitsbilder, darunter auch so alltägliche wie z.B.:
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Migräne
- Tinnitus
- Erschöpfung (wegen des permanenten Energieverbrauchs unseres Immunsystems)
- Blutdruck
- Magenbeschwerden/Übelkeit